Anteil des BIP - 2013

 

Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Centre de Recherche sur la Ville, le Territoire et le Milieu rural (LEPUR) der Universität Lüttich . Sie ist Teil des Themenhefts "Wirtschaftliche Entwicklung", das durch das LEPUR im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.

 

Welcher Teil des BIP wird für FuE aufgewandt?

Die Europäische Union fördert Investitionen in Forschung und Entwicklung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Das Ziel, 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für FuE-Aktivitäten aufzuwenden, ist daher eines der fünf Hauptziele der 2010 verabschiedeten Strategie Europa 2020. Wo stehen diesbezüglich die verschiedenen Gebiete der Großregion und wie positioniert sich dieses Kooperationsgebiet im Verhältnis zu den umliegenden Gebieten? Die letzten auf regionaler Ebene (NUTS 2-Ebene) verfügbaren Daten von Eurostat zu diesem Thema stammen aus dem Jahr 2013.

Zu diesem Zeitpunkt konnte mit Ausnahme von Wallonisch-Brabant (Anteil von 11,4 % im Jahr 2013 und 6,4 % im Jahr 2010) keine der Komponenten der Großregion die von Europa als Ziel gesetzte Schwelle deutlich überschreiten. Der Wert von 3,1% der Region Trier im Jahr 2013 erscheint  angesichts der geringen Größe der dort ansässigen Universität und dem Fehlen eines Großbetriebes aus dem Hightech-Sektor unplausibel. Außerdem lag die gleiche Quote in der Region Trier im Jahr 2005 bei knapp 0,8%. Nach Wallonisch-Brabant, der Provinz, in welcher der Campus der UCL Louvain-la-Neuve und große innovative Unternehmen, die sich hauptsächlich auf Biotechnologien konzentrieren (GSK, UCB, IBA...), angesiedelt sind, weist die Region Rheinhessen-Pfalz den höchsten Wert auf (2,8% im Jahr 2013). Dies ist auf die Präsenz mehrerer Universitäten (Kaiserslautern, Mainz, Koblenz-Landau - Campus Landau) und großer innovativer Unternehmen wie BASF in Ludwigshafen und dem Pharmaunternehmen Boehringer-Ingelheim zurückzuführen.

Der Großteil der Teilgebiete der Großregion weiseneinen Anteil des BIP für FuE von 1 bis 2% vor (genauer zwischen 1,26% und 1,58% in 2013). Es folgen in abnehmender Rangfolge: die Provinz Lüttich, das Saarland, die Provinz Hennegau, des Großherzogtum Luxemburg und Lothringen. Im Großherzogtum muss man diesen schwachen Wert angesichts des sehr hohen BIP pro Einwohner relativieren. Um diese Schwäche zu bekämpfen und eine übermäßige Abhängigkeit vom Finanzsektor allein zu vermeiden, entwickelte Luxemburg 2016 eine Strategie, die sich auf dem Konzept der dritten industriellen Revolution basiert, wie es vom amerikanischen Autor Jeremy Rifkin entwickelt wurde.

Schließlich weisen drei der NUTS 2 Gebiete der Großregion im Jahr 2013 einen Anteil des BIP für FuE auf, der unter 1% liegt: die belgischen Provinzen Namur und Luxemburg sowie die Region Koblenz.

In der näheren Umgebung der Großregion sind andere Gebiete demgegenüber sehr gut aufgestellt (dank wichtiger universitären Zentren): wie Flämisch-Brabant (Löwen), die Region Köln (Aachen, Köln und Bonn), Karlsruhe (Heidelberg und Karlsruhe), Stuttgart und die Ile de France (Paris). Abgesehen von den Randbereichen der Großregion, die zu den Metropolregionen Brüssel, Rhein-Main und Rhein-Neckar gehören, sind die FuE-Ausgaben eher eine relative Schwäche des gesamten Kooperationsraums.

 

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